Klangkunst

Klanginstallationen

Wasserläufer

Klang- und Videoinstallation von Tim Ovens und Michael Sutor

Im Rahmen des Festivals für Neue Musik zeit·punkt '07


‍ Hannover · Bunker Lönsstraße


Millionen Kubikmeter Wasser stürzen in die Tiefe. Der Besucher betritt den Raum, sucht Halt, erobert sich einen Platz. Unendlich die Menge der einzelnen Tropfen, vereint zu Flächen, skurrilen Formen, endlich wahrgenommen als Wasserstrahl.

Das Blut pulsiert in uns, wir leben durch den ständigen Strom in uns. Sind Rhythmus.


Das Wasser trommelt auf unsere Ohren. Bewegung suggeriert Reise. Alle Sinne sind hoch aktiv. Außen- und Innenwelt vereinen sich.

Je mehr wir uns der strömenden Bewegung hingeben, umso mehr verlieren unsere Sinne die Orientierung. Wir schweben, verlassen Raum und Zeit. Unser Körper erfährt Bewegung, wird selber zur Bewegung, während der Geist auf Wanderschaft geht.

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Einsame stille Töne - Kontrapunkt zu den Wassermassen - tropfen in der Ferne, verdichten sich, nähern sich. Die unaufhörlich fließenden Bilder werden zu Klang. Wie aus Tropfen Ströme werden, so verbinden sich Töne zu Klangfluten, um unvermittelt zu erstarren. Klanglinien queren den Raum. Instrumentale Klänge und Geräusche wogen gegeneinander, um in der Ferne wieder zu verebben.


Die kontrastreiche Komposition von Tim Ovens und eine sich kontinuierlich entwickelnde Sequenz aus Zeitlupen und Realtime-Projektionen von Michael Sutor ergeben eine Arbeit, die den Betrachter in eine neue Zone des Erlebens führt. Umschlossen von sinkenden Wassermassen gibt er sich der musikalischen Orientierung hin. Er taumelt, er schwebt und er erlebt.

Wasserläufer

I

Wasserläufer

II

Wasserläufer

III

Horae

Klanginstallation im Dom zu Schleswig


Zum 700jährigen  Jubiläum der Domschule Schleswig

In Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern der Domschule


Die Horen (Horae = lat. Stunden) stehen als Sinnbild für die Einteilung von Zeit, für den Lauf des Lebens, der Geschichte, für die christlichen Stundengebete, aber auch für die antiken Göttinnen der Jahres- und Tageszeiten, die die täglichen Geschicke der Menschen überwachen.


Auf  700 Jahre Geschichte schaut die Domschule Schleswig zurück. In der Klanginstallation von Tim Ovens wird der Lauf der Zeit durch symbolhafte Klänge dargestellt. Der Dom ist erfüllt von komponierten Klängen, Geräuschen und Stimmen. Texte aus einem Evangelienbuch von 1343 erklingen, aus der Zeit, in der die Domschule ihre erste Erwähnung findet, und Geräusche, die unsere Zeit widerspiegeln. Dazu leise, aber unerbittlich stetig Wassertropfen; Wasser Symbol für Leben, für Entstehen, aber auch für Vergehen. In diese Zeitzeichen eingewoben Texte aus der Geschichte der Domschule, gesammelt und gesprochen von Schülerinnen und Schülern der Domschule.


Die Klanginstallation Horae entstand in Zusammenarbeit mit Lehrkräften und SchülerInnen der Domschule Schleswig. Wir danken für die freundliche Unterstützung im Akkustikbereich durch die Firma ACR Schleswig.

Horae

Raumplan - Zum Vergrößern anklicken

Schnittplan - Zum Vergrößern anklicken

…unterwegs…

Multimediale Klang- und Videoinstallation

In Hannovers Untergrund

Tim Ovens (Klang) und Kurt Neubert (Video)








Der Schauplatz: eine nie in Betrieb genommene U-Bahnstation.

Der Gegensatz wird sofort deutlich: Bewegung an einem Ort darstellen, an dem Fortkommen nicht mehr möglich ist.


Bildinstallationen und von Tim Ovens komponierte Musik thematisieren unterwegs sein. Jedem Besucher wird beim Betreten der Station über Reflektoren ein Ton zugewiesen, der ihn begleitet und den er durch seine Bewegung innerhalb der Station interaktiv verändern kann. 


Dem gesungenen und gesprochenen Text liegt der 47.Vers des 2500 Jahre alten Tao Te King zugrunde, der sich mit dem Thema „unterwegs sein“ auseinandersetzt. Von riesigen Leinwänden blicken Menschen auf den Besucher herab, Gesichter von Menschen, die unterwegs sind.  In der Welt, in ihrer Stadt, in ihrem eigenem Leben.

…unterwegs…

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